Frei Schnauze
Barbetpflege
Die Barbetpflege
Der Barbet hat Haare wie ein Pudel und man ahnt es schon: Das riecht nach Arbeit. Ja, ganz klar ja! Je länger das Haar wird, desto intensiver der Pflegeaufwand. Mit meinen Spanischen Wasserhunden war das anders - die wurden nie gebürstet, sondern die Schnüre, die bei langem Fell entstehen, auseinandergezupft. Oder sie wurden vorher geschoren. Das Fell eines Perros fasst sich härter an, die Locke ist fester.
Mein Barbet hat ein weicheres Fell und sieht gebürstet aus wie ein Sofakissen oder wie ein Pudel. Wird das Fell nach dem Bürsten wieder feucht und trocknet dann selbstständig an der Luft, stimmt der Barbetlook wieder.
Das erste Jahr habe ich des Erziehungs-Trainings wegen schon sehr regelmäßig die Fellpflege als abendliches Ritual durchgezogen und Jola findet es ok, kann aber gerne darauf verzichten.
Mit einem Jahr hatte sie die Zuchtschau vor sich, bei der auch das Fell begutachtet wurde, und damit war klar, dass der Hund ohnehin nicht vorher geschoren werden darf, um sie dem Richter nicht als Filzteppich vorzuführen.
Rückblickend kann ich sagen: Ein mühsames Unterfangen - zumindest wenn zeitgleich der Hund auf die Prüfungen vorbereitet werden soll und täglich in Wald, Dornen, Kletten oder im Wasser unterwegs ist.
Pudelfell und das Umfeld eines Jagdhundes beißen sich an dieser Stelle.
Wer sich in den Barbet verguckt, der möchte bestimmt auch so einen kleinen Bären und keinen kurzgeschorenen Hund. Ich sehe es inzwischen so: Immer schön den Jahreszeiten und Gegebenheiten angepasst. Einige cm Haarlänge finde ich perfekt! Wer allerdings den Grad der Verfilzung verpasst, der kann den Hund nur bis auf die Haut scheren, weil ausbürsten lässt es sich nicht mehr, sind die Filzplatten erstmal da.
Ich glaube wir besitzen sämtliche Fellpflegeinstrumente, von mitrollenden Zinken über Striegel bis zu Kämmen. Ein bisschen Spaß macht es ja auch, wenn es sich in Grenzen hält mit der Pflege.
Und das ganz kurze Fell hat auch etwas: Man sieht ganz klar, wie gut ein Hund gebaut ist. Alles sichtbar, nichts versteckt unter´m Pelz. Ein absoluter Vorteil, den eigenen Hund mal ausgezogen zu sehen. Und natürlich ein wenig ernüchternd, wenn so ein Resthündchen, sagen wir mal um ein gutes Drittel geschrumpft, übrig bleibt.
Ich werde von nun an zwei Hunde haben: den Zottelbären, idealerweise bis in den Frühling hinein, und dann den Kurzhaarhund über die Sommermonate. Wenn Baden ansteht, ist es mir ganz recht, wenn der Hund nicht mit müffelndem Fell stundenlang trocknet, zusätzlich zu den aufgelesenen Kletten oder Dornen im langen Haar von der letzten Fährte.
Und eine Sache mag ich überhaupt nicht: An meinem Hund möchte ich immer die Augen, seinen Blick sehen können und keinen zugewachsenen Zottel vor mir haben. Da ist mir der Rassestandard wirklich wurscht. Bevor der Hund blind irgendwo gegenrennt oder den Kopf schief hält, damit die Strähnen auseinanderfallen ... Die Augen bleiben bitte immer frei - macht sich außerdem auch auf Fotos besser.
Den Bart lasse ich ihr aber ganzjährig. Sonst wär´s ja kein Barbet mehr ...
JavaScript is turned off.
Please enable JavaScript to view this site properly.